Erläuterung /Bericht zum gemeinsamen Vorhaben Bergexpedition Aconcagua 2018 | ||||||||||||||||||||||||||||||
genauer
Beschreibung :
01.02.-17.02.2018 mit Peter Kölbel aus Gutach - Bleibach Vorbemerkung Wir hatten zu zweit unsere Tour selbst organisiert (inklusive Permit-Besorgung). In den meisten Fällen ist es jetzt üblich, sich (bezahlt) Bergführern anzuvertrauen und quasi die Verantwortung abzugeben und viele Leistungen nicht mehr selbst zu leisten wie Zeltantransport, Einrichten von Lagern, Getränkeerzeugung und Essenversorgung und viele Transportarbeit nach oben und wieder zurück. Die Aufgabe des schrittweise Hocharbeitens an den Lagern haben wir selbst erledigt. So mussten wir 3 mal auf die Höhe des nächsten Lagers Canada bei 5050 m mit Zelt und Material auf- und absteigen, das Lager einrichten und dann später wieder alles zum 5500 m hoch gelegenen Lager Nido de Condores transportieren. Bei von Guides betreute Gruppen haben Clienten meist nur ihr Tagesmarschgepäck zu tragen, also Wetterkleidung, Schlafsack, Proviant und Getränke und am Ziel der Tagesetappe wird man bekocht bzw. erhält Provianttagesrationen. Schätzungsweise 80% der Bergaspiranten ersteigen so den Berg. Es gibt doch noch viele "Einzelkämpfer" wie wir, die das indivduell praktizieren. Man erkennt sie in den Lagern meist an den verstreuten kleinen Einzelzelten. Mit vielen dieser Bergsteigern führten wir gute und freundschaftliche Gespräche und erfuhren wir wertvolle Hinweise. Aber auch vom Personal der großen Bergsteigerbetreuungen wurden wir oft freundlich und dankbar unterstützt, z. B. wurden auch mal zum Essen eingeladen und durften vor allem am Basislager ihre Klos benutzen. Zu benennen sei da die Companies AMC und Langos. ------------------------------------------------------------------------------------------------ |
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Nachdem
mein Bergpartner Peter Kölbel 2015 und 2016
gemeinsam
mit mir Berge in Bolivien bzw. Peru und
Bolivien
besuchten und Bergtouren zwischen 5000 m und 6000 m im alpinien Stil unternommen hatten ( 2-3 Tage Besteigungszeit ) mit Ausgangspunkt oder Zwischenstation Hütte: - Cerro Austria, Cordillera real, 5321 m - Huayna Potosy, Cordillera real, 6088 m - Chakaltaya, Cordillera real, 5395 m - Chachani, bei Aeriquipa, 6055 m, hatten wir uns diesmal eine Bergtour im Expeditionsstil vorgenommen. Bei Besteigungen von Bergen ab ca. um 7000 m kann man nicht mehr davon ausgehen , dass man in wenigen oder vielleicht nur einer Tagesetappe sein Gipfelziel erreicht. Man benötigt Planung und logistischen höheren Aufwand, Materialtransport, mehrere Zwischenlager, längere Akklimatisation. Da diese Berge meist etwas von menschlichen Siedlungen abgelegen sind, benötigt man in der Regel längere Anmärsche. Der höchste Berg Südamerikas, der Aconcagua ist ein solcher Berg, obwohl ihm einige Meter bis zur 7000 m Marke fehlen (6962 m). 2007 war ich mit Bergpartner Heinz Göbel bereits einmal vor Ort, wir mussten damals aber unseren Versuch bei ca.5700 m abbrechen, vom Lager Nido de Condores zum Lager Berlin weiter aufzusteigen, wegen beginnenden Schneefalls und Wetterverschlechterung. Aus Zeitgründen sind wir damals danach abgestiegen, weil wir dann mit mehreren Tagen Wartezeit rechnen mussten. Nun 11 Jahre danach war ich zusammen mit Bergfreund Peter Kölbel nochmals aber jahreszeitlich etwas später aufgebrochen und wir hatten uns mehr Zeit reserviert, aber die Genehmigung hatten wir für die etwas ungünstigere Übergangszeit (Februar) beantragt, bei der das Wetter in der Regel etwa weniger optimal bzw. stabil ist. In der Hauptperiode (15.12.-31.1.) kostet die Genehmigungsgebühr für die Normalroute 800 US$ , dann ab Februar nur noch 582 US$. Am 1.2. sind wir vom Parkeingang in den Aconcagua Nationalpark aufgebrochen und hatten für 20 Tage das permit. Der Aufstieg über die verschiedenen Hochlager führt zum Aconcagua über eine besonders lange Anmarschroute. Allein bis zum Basislager Plaza de Mulas beträgt die Anmarschstrecke 28 km mit einer Höhendifferenz von ca. 1500 m (Parkeingang Horcones 2876 m bis Plaza de Mulas 4360 m). In der Regel nutzen die Begeher der Normalroute Maultiertransporte um ihre Ausrüstung ins Basislager zu transportieren, so dass man mit dann sich mit leichtem Gepäck auf den Weg machen kann. So auch wir denn wir hatten u.a. 2 Zelte, und Proviant, sowie schwere Bergschuhe. Wenn auch mit leichtem Gepäck laufen aber nur wenige auf einmal die gesamte Strecke durch. Sinnvoll ist es, zunächst nur bis zum Camp Confluencia (3450 m) aufzusteigen, dort zu nächtigen und an einem weiteren Tag einen Aklimatisationsaufstieg zum Lager Plaza Francia 4228 m (12 km hin und 12 km zurück) zu unternehmen und dann nochmals in Confluencia zu übernachten. Das taten wir auch, stiegen aber am 2. Tag auf dem Weg zum Lager Confluencia bis zum Mirador Plaza Francia auf und hinterher ab. Das ist eine sehr schöne Route mit ganz tollen Ausblicken auf die vereiste Aconcagua - Südwand und den Gletscher Vadretto de Horcones Inferior. Wir übernachteten in Confluencia in einem festen Kuppelzelt.
Von der Park Ranger Station hatten wir außerdem den Auftrag bekommen, uns im Lager Confluencia einem medizinischen Check zu stellen und dies im permit bestätigen zu lassen. U.a. sollten Blutwerte dabei bestimmt und ermittelt werden, wie angepasst wir sind. Der Arzt, der diese Untersuchung durchführen musste, war aber an unsere 2. Tag völlig überfordert und es bildete sich bis in die späten Abendstunden eine nicht abnehmende Schlange von Wartenten an der Arztbaracke. Da am nächsten Tag der nächste Aufstieg zum base camp ein sehr langer werden würde und wir guten Schlaf vorher brauchten, verzichteten wir auf die ärztliche Untersuchung, was ein wenig riskant schien aber dann doch keine Rolle weiter spielte. Wir wussten lediglich nicht medizinisch, wie es um unsere Anpassung stand´und mussten uns selbst weiter beobachten. Der Fußmarsch bis zu Plaza de Mulas beanspruchte uns 13,5 h bei große Hitze. Ganz zum Schluss in Sichtweite des Ziels tat sich noch eine Baierre auf, denn die letzte Flussüberquerung schien unmöglich - in einen Canyon kamen immer neue Schlammmassen angepoltert, gemischt mit Riesensteinen in grosser Geschwindigkeit und eine Überquerung war an keiner Stelle möglich. Es kam noch einwe weitere Gruppe von polnischen Bergsteigern hinzu, die einen apatischen Bergfreund helfen mussten, der kaum noch konnte. Die Lösung für die Überquerung war schließlich die, so lange große und auch sehr schwere Steinbrocken an die schmalste Stelle zu werfen, bis ein Übergang halbwegs mit Zwischenschritten gewagt werden konnten. Aber auch dann war die Überquerung eine Konzentrationssache, denn man durfte auf keine Fall wegrutschen. Für die erste Nacht wurde uns dann im base camp freundlicherweise Liegen in einem Kuppelzelt angeboten, wo auch ein völlig entkräftetes Gruppemitglied untergebracht wurde, denn unser Gepäck von Maultiertransport konnten wir erst am nächsten Tag lokalisieren, um eins unserer Zelte aufzubauen. Im Bascamp Plaza de Mulas bauten wir am 4.2. unser kleines Zelt auf und richteten uns für die nächste Zeit ein, um uns von da aus ordentlich zu aklimatisieren. Veschiedene Touren in die benachbarten Gletscher und Höhenlagen dienten dazu.
Dort machte ein schnelles Gehen schon Mühe. Zum Kochen von Tee und in Mendoza gekaufter Fertiggerichte benutzten wir einen Gaskocher. Für weiter oben hatten wir noch den Benzinkocher Whisperlite und Benzin bei uns. Wir bekamen dann aber im Basislager auch noch von AMC heisses Wasser, so dass das Leben dann etwas leichter wurde. Gegenüber 2007 hatte sich die Gegend dahingehend geändert, dass am basecamp bis hinauf ins Lager Alaska kaum Schnee zu sehen war. Ein zienmliches Handycap, denn wir hörten, das am nächsten Lager Canada kein Trinkwasser zu finden war oder aufbereitet werden konnte. Es musste dann im weiteren von uns den Berg hinaufgetragen werden für Teewasser und zum Essen kochen. Die nächsten Tage erfolgten Aklimatisierungstouren in die Umgebung und hoch und bereits Gepäcktransporte (am Ende insgesanmt 3) ins nächst höhere Lager Canada (5050 m). Ein mal sind wir bei einer Gletschertour fast vom Base camp während eines Gewitters von einem anschwellenden schlammigen Gletscherfluss daran gehindert worden zurück zu unserem Zelt zu kommen. Wir mussten 3 mal mit Materialtransporte und einem Zelt in das nächst höher camp "Canada", 5050 m steigen. Auch Trinkwasser musste hochgebracht werden, denn es gab weder ein Rinsal noch Schnee zum Schmelzen, um Teewasser zu gewinnen. An eine weiteren Tag galt es das komplette Gepäck von "Canada" bis zu Lager Nido des Condores. 5500 m. hochzuschleppen, eine der härtesten Etappen. Im base camp war es schwierig, ein Zelt mit laptop und Internetanschluss zu finden, wo wir zu einer soliden Wetteraussage kamen. Das Wetter sah meist heiter aus aber lange Zeit gab es noch Gipfelstürme. am 15. Tag sollte es fast windstill sein.
mindestens 4 eigentlich sogar 5 Liter zu sich nehmen, um keine Höhenkrankheiten zu erleiden. Das war uns sehr wohl bekannt. Wir entschieden uns jedooch aus gesundheitlichen und Sicherheitsgründen nicht wie geplant unser Zeltlager in das Camp Berlin oder Colera einzurichten und danach von dort aus den ca. 900 m Aufstieg noch zu absolvieren. Obwohl nun gut akklimatisiert, waren die Nächte auf 5500 m trotz fehlender Anstrengung für mich gelegentlich atmungsmäßig problematisch und diente kaum der Erholung, das war ein Grund. Am 15.2. brachen wir schließlich nach oben auf mit dem Ziel, so hoch zu steigen, wie wir kommen aber auf jeden Fall bis zum Lager Berlin und Cholera und zur magische Linie 6000 m, und schließlich wieder nach Nido de Condores zum Zelt zurückzukehren. Dies gelang dann auch.
Zitate aus Internet und Bergliteratur: Auch bei gutem Wetter (im Sommer) herrschen in der Nacht in 5.000 m. ü. d. M. Temperaturen von -20° C (-0,4º F). Auf dem Gipfel herrscht durchschnittlich eine Temperatur von -30° C (-22º F). Bis zum Jahr 2009 hatte die Zahl der jährlichen Kletterer 3700 erreicht, eine Verzehnfachung. Es wird angenommen, dass etwa 30% der Kletterer erfolgreich den Gipfel erreichen, die überwiegende Mehrheit sind junge Männer in ihren 20ern oder 30ern und über 10% der Bergsteiger sind weiblich. weitere Feststellungen: Während die Gebühr für das Permit 2007 noch 333$ betrug, kostete 2018 die Besteigungs-Genehmigung zur Hauptsaison 800 $ und in der Nebensaison 580 $. Die Schneeauflage auf der Strecke Plaza de Mulas bis zum Aufstieg zum Lager Berlin war 2007 noch deutlich aber 2018 dann sehr gering. Speziell hatte das dadurch Auswirkung auf die Trinkwassergewinnung im Camp Canada. Das früher vorhandene Rinnsal mit relativ schmutzigen Wasser war während unserer Zeit versiegt. Man musste Wasser mitbringen oder bei entsprechenden Kondition gleich noch weitere 500 Höhenmeter weiter aufsteigen. und auf das Lager verzichten.
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