Gefahrvolle Situationen                                                                                                                                                                                                                                                    zurück
Im Laufe der Jahre sind  verschieden gefahrenvolle Situationen aufgetreten, bei dem Glück im Spiel war. Dass nichts Schlimmes passiert ist, danke ich dem Schicksal oder meinem Schutzengel aber auch Personen.  Ich beschreibe diese  Situation, auf die Gefahr hin, dass man kritisiert wird  oder für dumm gehalten wird. Die Situationen ist meist auf persönliche Fehler zurückzuführen.  Vielleicht kann man daraus lernen, ich denke ich selbst bin nun inzwischen ein wenig klüger geworden.
1989:  Pik Lenin
Nach Erreichen des Pik Rasdelnaya 6134 m und einer Übernachtung in dieser Höhe, stellte sich bei mir eine Höhenkrankheit ein, die alle meine Aktionen stark verlangsamte und mich relativ willenlos machte. Nur durch Hilfe meiner Bergkameraden und des großartigen Einsatzes von Henrik Modes  bin ich erst am 2. Tag  heil wieder im Lager 1 angekommenEtwas ausführlichere Beschreibung : siehe PL 1989
Der Fehler, der zu diesen Not-Situation führte, war ein zu schneller Aufstieg und nicht die Methode "go high , sleep down"
1988:  Pamir, unterwegs zum Pik  Radionow,  Überquerung des Sugranpasses
Wir waren zu fünft mit schwersten Gepäck unterwegs in der Peter I Kette. Wir kamen vom  Tal des Kirgis Ob und mussten den Sugranpass  4313 m  überqueren, um in das Sugrantal abzusteigen. Von dort aus ging es weiter in das Shini-Bini-Tal und zum gleichnamigen Gletscher. Der Abstieg erfolgte über eine steinschlaggefährdete Rinne. Im obersten Teil mussten wir erleben, wie ein größerer Stein von oben in großen Sprüngen auf uns zu  kam und dabei kurz neben einem abgestellten Rucksack einschlug. Um Haaresbreite hätte es einen von uns durchaus tödlich treffen können. Wir waren schon Leuten begegnet, die von einem tödlichen Steinschlagunfall berichteten, der sich in der Nähe des Pik Korshanewskaya ereignet hatte. Daraufhin entschied sich mein  Bergfreund  Klaus und ich, diesen Abstiegsweg nicht weiter zu gehen, weil er uns zu gefährlich schien. Die anderen 3 setzten aber ungeachtet dessen ihren Weg fort und erreichten  noch am selben Abend ihr Ziel am Fuß des Berges bzw. oberen Sugran -Tal. Klaus und ich stiegen wieder auf und aus der Rinne heraus und versuchten einen  Abstieg über  den Felshang. Nach geraumer  Zeit und nachdem wir schon zienlich weit abgestiegen waren, mussten wir feststellen, dass es immer steiler und gefährlicher wurde und wir so nicht unten ankommen. Also mussten wir mit unserem sehr schweren Gepäck die Wand wieder nach oben steigen bzw. klettern und erreichten am Abend wieder den Sattel, wo wir cirka unterhalb biwakierten. Am nächsten Tag blieb uns nichts weiter übrig, als doch wieder in die Rinne zurückzukehren. Wenigstens half uns die Kälte des Morgens, dass keine weiteren Steine in der Rinne entlangschossen.
Schon bei der Suche des  Aufstiegs zum Sugranpass hatten wir aufgrund ungenauer Karten  den Weg verfehlt und sind einer Schneerinne, einer Scharte entgegengestiegen, die zwar einen gigantischen Ausblick aber auf der Gegenseite nur schroffes Gelende bot, welches nicht zu Abstieg geeignet war. Bei diesem  Aufstieg rutschte ich in der Schneerinne aus, stürzte und konnte mich aber gerade noch mit der Pickelbremse von einem weiteren und beschleunigten Abrutschen bremsen. Bei dieser Aktion  verletzte ich mich in der Form, dass mir am linken Ellenbogen starke Hautaschürfungen erlitt und sehr blutete Die Oberhaut war vom harten Firn regelrecht abgeschält.  Die Hautabschürfungen  sind zwar später wieder verheilt, blieb aber als länglich-breite Narbe als bleibende Erinnerung am Ellbogen und Unterarm. Mir wurde dann durch unsere Ärztin  durch einen Verband geholfen, ich war jedoch einige Zeit  gehandicapt. Gut war aber einmal die Wirksamkeit der Routinrreaktion "Pickelbremse" funktioniert erlebt zu haben
1988:  Pamir, unterwegs zum Pik  Radionow, Shini-Bini-Gletscher
Beim Abstieg über den Shini-Bini-Gletscher hielten wir uns immer an der Randmoräne auf. In einer ersten  Steilstufe des Gletschers wär ein direkter Abstieg über die Eis-Seraks
nicht möglich gewesen. Wir mussten am Gletscherrand teils auf steilen instabilen halb verfestigten Geröll gehen, aber ab und zu auch in den Gletscher queren und  übergroßen Eistürme passieren. Als wir nach einigen Stunden unterhalb auf sicherem Terrain ankamen und nach oben blickten, sahen wie genau auf unserem Weg ein Teil der Gletschertürme stiebend und polternd zusammenstürzte. Dieser Eisschlag wäre uns sich nicht gut bekommen.
1998:  Nepal, Versuch Anapurna IV
Beim  Aufstieg mit Gepäck vom 4200 m hohen Basislager in das 5300 m  hohe Höhenlager rutschte ich aus, stürzte und prellte mit die Rippen. Am Anfang dachte ich an Rippenbruch. Es war aber eine äußerst schmerzhafte Prellung, die eine Fortführung des unternehmens für mich und meinen Bergpartner nicht erlaubte.  Wir stiegen zwar noch auf ein schon eingerichtetes Depot  auf 5300 m auf, errichteten unser Zelt und warteten die Nacht ab. Aber die Schmerzen nahmen eher zu. An Fortsetzung des Unternehmens war nicht mehr zu denken. Im Gegenteil  das Wetter verschlechtete  sich, wir hätten es dort normalerweise abgewartet. Aber aufgrund der Situation war  ein schneller Abstieg die
einzige Entscheidung. Da sich schon Material und Verpflegung oben befand, mussten  nun unsere bisherigen Rucksäcke wieder tragen und  zusätzliches Gepäck aufnehmen.
Für mich war des eine furchtbar schmerzhafte Angelegenheit, vor allem, wenn man spontane Ausrutscher parieren musste. Bei einsetzenden Schneefall  mussten wir uns abseilenderweise über Fels nach unten klettern. Wir hatten noch nicht alle Ausrüstung oben, wollten eigentlich nach dem Ursprungsplan noch einen  Transportgang tätigen.
Dadurch fehlte es uns an Felshaken. Der Abstieg war dadurch sehr mühsam und langsam und der Fels wurde immer glatter. Neben unserer Abseil und Abstiegsroute  verlief
eine Rinne.  Mitten in unserer Tätigkeit  rauschte es auf einmal und eine relativ große Schneelawine schoss durch die Rinne. Hätten wir uns in dieser Rinne befunden, wir wären mitgerissen  worden. Das versetzte uns einen gewaltigen Schreck. Erst bei Dunkelheit kamen wir  auf relativ sicherem Boden auf der Höhe des Basislagers an, mussten dann
aber bei Dunkelheit noch den Weg zum base camp finden. Am folgenden Tag sind wir dann schliesslich bei weiterem Schneefall zum Dorf Hongde abgestiegen, wo sich 2 weitere Mitglieder unserer Gruppe und Nepalesen befanden. Einen Teil des Gepäcks ließen war aber im base camp  zurück.  Bei einem späteren Aufstieg holten Träger  unser restliches
Gepäck herunter. Es war  wohl  schwierig  das Gepäck trotz Markierung in der eingeschneiten Landschaft wieder zu finden. Am Ende fehlten uns viele Dinge aus den  hinterlassenen zweiten Säcken. Wahrscheinlich hatten sich die Nepali einiges entnommen, obwohl sie dieses natürlich bestritten.
2006:  Denali 
Meine Bergpartnerin und ich befanden uns auf dem Abstieg vom sogenannten medical camp (4500 m) zum  base camp. Dieser Abstieg erfolgte in 2 Tagen. Unterwegs waren wir mit sämtlichen  Gepäck und einem Schlitten pro Person, den wir hinterher schleppten.  Unser Fehler war, sich nicht ständig anzuseilen. Einen Teil der Strecke in der Senke vor dem Aufstieg zum Basislager waren wir solo gegangen. Es ist zwar nichts passiert, aber wir hätten gefährlich in versteckte Spalten stürzen können. Der Schnee war am Tag in der Sonne sehr angeschmolzen und es gab Weichschnee und einige verdächtige Risse. Im Nachhinein wurde uns das bewusst, wie gefährlich wir eigentlich gehandelt hatten. Ein anderes mal würden wir diesen Fehler nicht nochmals machen.
1993:  erster Aufstieg am Mont Blanc
Wir waren zu viert unterwegs zum Mont Blanc. Wir hatten abweichend vom Normalaufstieg von der Tete-Route-Hütte zur Gouter-Hütte auf 3800 m den Weg über eine Felskante gewählt, weil der Normalaufstieg über eine steinschlaggefährdete vereiste Rinne führte. Diese  Passage hätte man aber auch schnell passieren müssen, weil häufig  kleine oder auch mittlere Steine geflogen kommen. Die Stelle hat auch schon Todesopfer verlangt. Die Passage überquert man nach Gehör.
Aber auch unsere scheinbar sichere Route  präsentierte  einen Steinschlag. Wir waren grade beim Aufbau eines Standplatzes zum Sichern und waren in dem Moment noch nicht am Fels fixiert. Nachdem ich akustisch vorgewarnt war, sprang ich unwillkührlich ich dem Stein ausweichend in den Schnee der Rinne. Zum Glück war die Rinne nicht verereist, denn dann wäre man sofort ins Rutschen gekommen und hätte sich nicht angebunden nicht mehr halten können.
Aufgrund der spontanen Reflexbewegung konnte ich nicht mehr die Beschaffenheit der Rinne  prüfen.
2007: Aconcagua,  Argentinien
Bein Abstieg ins Lager Nido de Contores (5560 m) hatte ich im GPS-Gerät 2 Postionsppunke für das Lager gespeichert, eine aus der Literatur und eine beim Aufenthalt selbst bestimmte. Leider hatte ich dies nicht kenntlich gemacht, weil ich dachte, sie unterschieden sich nicht sehr. Beim Abstieg dann bei Schneetreiben fanden wir das Lager nicht, welches sich auf die falsche GPS-Koordinate zurückzuführen war. Ansonst gilt natürlich höchste Vorsicht beim Gebrauch des GPS-Geräts. Es sollte immer nur als Zusatzhilfsmitteeingesetzt werden.
1978:  Pirin Kammtour
Übernachtung im Zelt auf der Hochebene Goljan spane pole ca. 2700 m bei Gewitter. Am Abend zuvor herrschte noch stabiles wolkenloses Wetter.
1983:  Fagaras
Gewitter in Gipfelnähe bzw. Aufstiegsbereich des Negoi ca 2400 m, ungeschützter Abwarten. Wir hatten gehofft,  noch vor Beginn des Gewitters die Negoi-Schutzhütte zu erreichen und sind deshalb bei Aufkommen des Gewitters in gefährliche Höhe in Gipfelnähe  gewesen. 
1976:  Hohe Tatra,  Lomnitzspitze
Dieser Aufstieg war unsere erste ernsthafte Bergbesteigung. Diese Besteigung unternahmen wir in jugendlicher Naivität. Wir gingen ab Skalnote Pleso (damals Station  Enzian, 1765 m)  auf den Gipfel. Wir führten lediglich einen  Einkaufsbeutel mit einigen Utensilien mit uns. Eigentlich wollten wir nur soweit gehen wie wir ohne  Hilfsmittel kommen.
Das Gelände wurde immer steiler aber wir erreichten den Gipfel. Oben stellten wir fest, dass wir  denselben Weg nicht wieder zurückgehen könnten. Als Rückweg war  die Route
ohne Hilfsmittel zu gefährlich. Wir hatten aber Glück: Tschechen zeigten uns und  dirigierten uns den offiziellen Aufstiegs-bzw. Abstiegsweg im oberen Bereich und halfen uns auch ein wenig. Es war zwar keine große Gefahr, hätte uns aber schon bei Nässeeinbruch vor Schwierigkeiten gestellt. Die Seilbahn war zu jener Zeit nicht in Betrieb.
23.01.2012